Der "Wald" wurde erheblich später als andere Talschaften Vorarlbergs besiedelt. Bis etwa zum Jahr 1000 wurde der Bregenzerwald "der Urwald hinter Bregenz" von allem, sogar von den Römern gemieden. Zur Zeit um 1077 wütete der Kampf zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. besonders in Süddeutschland. Brände, Raub, Mord, Hungersnot und Seuchen brachten die Bodenseegegend in eine trostlose Lage, so suchte mancher Bewohner der Niederungen eine sichere Zufluchtsstätte im Gebirge hinter Bregenz. Durch Rodung des Urwaldes und Urbarmachung des Bodens wurde das bis dahin nur von Jägern durchstreifte Innere des Bregenzerwaldes aufgeschlossen.

Legende
Andelsbuch, Schwarzenberg und Alberschwende, waren Ausgangspunkte für die Besiedelung des Bregenzerwaldes. Nach Mitte des 11. Jahrhunderts ließ sich der selige Diedo in Andelsbuch nieder. Diedo, Mehrbod und Ilga, die sogenannten "3 seligen Geschwister", gehörten der nahen Verwandtschaft des Bregenzer Grafenhauses an. Mehrbod und Ilga siedelten sich in Alberschwende und Schwarzenberg an. Diedo wirkte als Seelsorger in Andelsbuch und wurde schon bald von den Rodungssiedlern als Heiliger verehrt. Der Tradition nach befand sich die Einsiedelei im Bereich der heutigen Pfarrkirche.

Pfarrkirche
Kurz nach Diedos Tod ließ der Abt des Klosters Petershausen im Jahr 1086 anstelle der Einsiedelei eine Klosterkirche aus Holz errichten.
1170 wurde Andelsbuch zur Pfarre erhoben, sie gilt als die erste Pfarre des mittleren und hinteren Bregenzerwaldes.  Um die Mitte des 15. Jahrhunderts fiel die Kirche wahrscheinlich einem Brand zum Opfer.
Im Jahr 1468 (evt. 1488) wurden bedeutende bauliche Veränderungen an der Kirche vorgenommen - es entstand eine Kirche aus Stein, welche ihren Dienst bis zum Jahr 1718, also 250 Jahre, getan hat.
Die heutige Pfarrkiche wurde in den Jahren 1710 - 1718 von Ignaz Beer, Sohn des bekannten Michael Beer aus der Auer Baumeisterschule erbaut. Um 1860 wurde die Kirche vergrößert, die alten Rokokoaltäre entfernt und durch neue Altäre im romanischen Stil ersetzt.
Nach Renovierungen in der Nachkriegszeit und in den 70er-Jahren wurde in den Jahren 2000 und 2001 eine Neugestaltung des Innenraumes vorgenommen: Altar und Ambo wurden weiter nach vorne geholt und auf dem neuen Altarbereich wurde in der Achse der Kirche der selige Diedo bestattet. Das Deckengemälde oberhalb des Altarbereiches stellt das Letzte Abendmahl dar. Im Chorraum wurde der Hochaltar wieder aufgestellt, der als Aufbewahung des Allerheiligsten verwendet wird. Gleichzeitig wird dieser Raum als Taufort verwendet.

Diedo-Brünnele
Bei Krankheitsanliegen ging man zum "Diedo-Brünnele", das in der Nähe des Pfarrhofes aus der Erde quoll und an dem, der Legende nach, der selige Diedo seinen Durst gestillt haben soll. Bis vor wenigen Jahren wurde am "Diedo-Brünnele" Wasser zu Heilzwecken geholt. Viele Personen blieben dieser Quelle treu, bis sie versiegte.

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