Vor nunmehr 20 Jahren wurde das bestehende Amtsgebäude abgerissen und ein modernes Amtsgebäude wurde gebaut. Dem voraus ging ein Architektenwettbewerb bei welchem sich das Projekt der Architektengemeinschaft Geser-Felder-Ennulat durchgesetzt hat.
Aus der Jury-Sitzung:
Die von mehreren Projektanten geäußerte Absicht mit dem und bei dem neuen Gemeindehaus ein Zentrum und einen Dorfplatz zu schaffen, ist bei diesem Projekt in einzigartiger Weise eingelöst.
Mit diesem Projekt wird die Chance genutzt, neben dem Kirchplatz für Andelsbuch ein zweites, kommunales und kommerzielles Zentrum zu verwirklichen. Hier wird ein Platzraum formuliert, der über die Bundesstraße, hin zum Bahnhof kommuniziert, das Gemeindehaus als wichtigstes Bauwerk ins Zentrum stellt und dem dahinter liegenden geschäftlich dichtest genutzten Ortsteil Auftakt, Abrundung und Abschluss bietet. Im Sinne dieser Raumbildung ist das Heranrücken an die Bundesstraße wichtig, aber besonders auch das abschließende Vorrücken eines Bauteiles aus der Flucht in Fortsetzung der Vorderfront der Raiffeisenkasse.
Die Ordnung der Baumassen und ihre Dramaturgie schafft es, dass die Bedeutung des Bauwerkes als eines zeitgemäßen Dienstleistungsbetriebes und Gemeinschaftszentrums in seiner Wertigkeit erkennbar ist.
Unprätentiös gestaltet lässt der Freiraum vom Parkieren der PKW's bis zu besonderen Gemeinschaftsereignissen vielen Anlässen Raum. Die offene, transparente Gestik der Gemeindeverwaltung gegenüber dem Außenraum signalisiert bürgernahe Verwaltung. Die Erschließung ist punkto Wegführung und Raumfolge ausgezeichnet.
Die inneren Raum- und Wegbezüge dienen guter Kommunikation und einfachen Funktionsabläufen. Die klare konstruktive Struktur des Bauwerkes erlaubt ein hohes Maß an Flexibilität für die Planung und die zukünftige Nutzung. Die Raumreserve ist sehr klug platziert.
Der in die Dienstleistungsstruktur nicht leicht zu integrierende Sitzungssaal wurde losgelöst und baukörpermäßig eigenständig (mit großer städtebaulicher Auswirkung) formuliert. Gestalterisch agiert das Projekt mit zwei Elementen –dem zweigeschoßigen Längsbau der Verwaltung und dem hochgestelzten Würfel des Gemeindeparlamentes. Die Höhenentwicklung des Sitzungshauses erscheint richtig. Die Volumen sind kompakt, die Konstruktionsstruktur ist klar, eine wirtschaftliche Erbauung und ein ebensolcher Betrieb scheinen gesichert.
Das Projekt stellt im Sinne der Aufgabenstellung eine sehr wertvolle und wünschenswerte Lösung dar.
Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr wurde das neue Gemeindehaus am 5. Mai 2002 seiner Bestimmung übergeben.